Orgelrestaurierung in der Hirschfelder Kirche

Die Pfeifen sind verstummt

 

Die Hirschfelder Kirche, vom Baustil spätgotisch / Klassizismus, wurde 1786 erbaut. Sie ist neben dem Pfarrhaus das älteste und wichtigste kulturhistorische Denkmal im Ort.

1842 wurde die darin befindliche Orgel von dem Meißner Orgelbaumeister Andreas Pfützner angefertigt und in die Kirche eingebaut. Die Orgel besitzt ca. 1000 Pfeifen. Mit den 14 Registern kann der Organist 14 unterschiedliche Klangfarben erklingen lassen.

 

Aus der Geschichte ist bekannt, dass 1917 die vorderen Pfeifen, die sogenannten Prospektpfeifen, wegen ihres hohen Zinngehaltes für die Rüstungsindustrie eingeschmolzen wurden. Ersetzt wurden diese durch neue "Blechpfeifen".

Vor rund 30 Jahren wurde die Orgel gereinigt und restauriert. Viel Staub, Abrieb und andere Stoffe beeinflussten nun wieder die Tonqualität. Eine erneute Restaurierung war dringend notwendig. Sie geschieht gegenwärtig in aller Stille und ist kostenintensiv.

 

Doch woher kommt das Geld?

Neben den vielen Spenden der Hirschfelder erklärte sich dankenswerter Weise eine Familie aus dem Ort bereit, einen großen Teil der  Kosten für die Restaurierungs- und Wartungsaufgaben zu übernehmen. Weiterhin werden von der "Unteren  Denkmalsschutzbehörde" des Landkreises 2.500 € zur Verfügung gestellt.    

 

Christoph Rühle, von der Werkstatt für Orgelbau in Moritzburg, hat seine Arbeit vor Ort aufgenommen. In einem Gespräch sagt er über seine Arbeit: "Eine solche historische Orgel zu reparieren, ist eine spannende Sache.  Zuerst werde ich alle Teile der Orgel gründlich reinigen. Dann werden notwendige Teile ersetzt. Als besonderes Highlight, fast zum Schluss, werde ich die einstigen Blechpfeifen durch neue Zinnpfeifen ersetzen.  So wird die Orgel wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzt."

 

"Damit wird auch der gesamte Kirchenbau aufgewertet.  Und so wird Hirschfeld um eine Attraktion reicher. Durch die Kunstfertigkeit der Orgelbauer wird die denkmalgeschützte Pfützner - Orgel in ursprünglicher barocker Klangqualität erklingen. Denn man soll auch hören, was man sieht.", ergänzte der Hirschfelder Architekt Thomas Weinert, der die Bauausführung überwacht.

 

Voraussichtlich im  September sollen die Restaurierungsarbeiten an der Orgel abgeschlossen sein. Darauf freut sich die Kirchgemeinde, aber besonders auch die Organistin  Kathleen Weinert, die im wahrsten Sinne des Wortes "ein leichteres Spiel haben wird".

 

(Text/Foto: Wolfgang Kniese)

 

 

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Hirschfeld
Di, 01. Juli 2014

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